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Bereits in unserem Artikel „Die TOP Marketing-Trends 2021“ prognostizierten wir eine fortlaufend steigende Nachfrage nach Audiomedien – mit besonderem Augenmerk auf das Podcastformat. Die Idee, Informationsaustausch lediglich auf auditiver Ebene stattfinden zu lassen, wurde auch von der neuen Social Media Plattform „Clubhouse“ aufgegriffen. Die nun beinahe ein halbes Jahr alte App erlangte innerhalb kürzester Zeit große Bekanntheit in Deutschland, verstärkt durch prominente Mitglieder wie Joko Winterscheidt oder den FDP-Vorsitzenden Christian Lindner.
Wie funktioniert Clubhouse?
Anders als in den meisten sozialen Medien bisher der Fall, besteht auf Clubhouse keinerlei Möglichkeit, Beiträge oder Fotos hochzuladen. Der Nutzer kann lediglich Live-Vorträgen beiwohnen und sich durch Wortmeldungen an Diskussionen beteiligen. Das inhaltliche Spektrum der Plattform ist dabei nahezu allumfassend. Während im einen Gruppenraum über Freizeitaktivitäten, Weinverkostung oder Musik gesprochen wird, diskutieren im anderen Neugründer, Aktienanalysten oder Politiker über aktuelle Entwicklungen.
Künstliche Verknappung als Alleinstellungsmerkmal
Gleichzeitig scheint die Applikation auch einen elitären Anspruch zu erheben. Um überhaupt Teil des Netzwerkes zu werden, muss man von einem Mitglied eingeladen werden, wobei jeder Nutzer maximal zwei Einladungen versenden kann. Diese künstliche Verknappung führte dazu, dass zumindest zu Beginn hauptsächlich eine ausgewählte Personengruppe auf der App referierte und diskutierte. Zudem ist die Plattform nur für iPhone-User erreichbar, an einer Android-Version wird aber bereits gearbeitet. Mittlerweile ist die App aufgrund der großen Nutzerzahl für nahezu jeden zugänglich, dennoch bleibt das Gesprächsniveau vieler Gruppenräume hoch. Auffallend ist auch die meist sehr ruhige und gesittete Gesprächsatmosphäre, ungleich anderer Social-Media-Plattformen auf denen Hetze und Beleidigungen zur Tagesordnung gehören. Diese Eigenschaften machen sich unter anderem Spitzenpolitiker zu Nutze. So lädt die Europaabgeordnete Katarina Barley (SPD) zum „feministischen Frühstück“ oder der Zuhörer erfährt von Bodo Ramelow seine „Überlebensstrategie“ für schier endlose Länderkonferenzen. Einige Nutzer sehen dabei Clubhouse bereits als zukünftige, wichtige Komponente des Wahlkampfes.
Neue Kontakte während des Lockdowns durch Clubhouse
Mit der deutschen Clubhouse-Einführung während dem Lockdown traf das amerikanische Unternehmen Alpha Exploration Co. den vermeintlich besten Zeitpunkt. Die App kann so als Ersatz für Messen oder Veranstaltungen fungieren und gibt den Nutzern nicht nur die Möglichkeit des Reconnecting mit alten Bekannten, sondern auch die Chance zufälliger Begegnungen mit beispielsweise potenziellen Geschäftspartnern. Zusätzlich beschleunigt das soziale Phänomen FOMO (fear of missing out), sprich die Angst davor, wichtige und besondere Ereignisse zu verpassen, die Verbreitung der App. Zum jetzigen Zeitpunkt wurde Clubhouse bereits öfter heruntergeladen als Telegram, was sie zur zweithäufigsten gelandenen, kostenfreien Applikation des App Stores macht.
Welches Potenzial birgt Clubhouse für Unternehmen?
Nicht nur auf der Plattform wird kritisch diskutiert
Neben all den positiven Resonanzen kommen allerdings immer mehr kritische Stimmen auf. In der Theorie herrscht ein recht strenges Reglement: Nutzer müssen volljährig sein, ihren realen Namen angeben, dürfen keine Falschnachrichten verbreiten und weder Transkribieren noch Gespräche mitschneiden. In der Praxis ist die Einhaltung dieses Regelwerks allerdings schwierig zu kontrollieren. Noch schwerer wiegt allerdings die Tatsache, dass man, um einen Freund einzuladen, der App Zugriff auf sein gesamtes Adressbuch gewähren muss. Datenschützer warnen explizit vor der Nutzung ohne sich mit den jeweiligen Risiken auseinandergesetzt zu haben, zumal bislang Unklarheit darüber herrscht, zu welchem Zweck die Daten bezogen werden. Die Erlaubnis, auf die gesamten Kontakte zuzugreifen, stellt strenggenommen sogar einen Verstoß gegen die DSGVO dar. So müsste eigentlich jeder der Kontakte explizit der Datenweitergabe zustimmen, dadurch, dass Alpha Exploration allerdings keine Niederlassung in der EU hat, erschwert sich die Aufsicht massiv.
Auf der Social Media Plattform Clubhouse können sich Nutzer Live-Vorträgen anschließen und an Diskussionen beteiligen. Dabei gibt es diverse Gruppenräume, in denen unterschiedliche Inhalte diskutiert werden. Es handelt sich dabei um unternehmerische, politische sowie freizeitbezogene Themen. Vor allem in Zeiten der Corona- Pandemie können solche Plattformen als Ersatz für Messen und Veranstaltungen dienen. Unternehmen können diese Plattform als Sprachrohr nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen. Dies geschieht dann in Form von seminarähnlichen Vorträgen. Hierbei kann direkter Kontakt zwischen potenziellen Kunden sowie Mitarbeitern und dem Unternehmen entstehen. Die Integration von sozialen Medien und Incentivierungsprogrammen durch Gutscheine kann ein positives Außenbild für Unternehmen schaffen und dazu beitragen, dass neue Zielgruppen erreicht werden. Mit Gutscheinen von BONAGO lässt sich genau das kostengünstig und einfach umsetzen.
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AutorIn:
Sebastian Dieser
Seit 2013 ist Sebastian Dieser Teil von BONAGO – als Spezialist für redaktionelle Arbeit im Bereich Marketing. Zu seinen Kerngebieten gehören die Neukundengewinnung, Kundenbindung und Consumer Promotions. Als Marketing-Enthusiast ist er im ständigen Austausch mit Branchenkollegen, meist auf Messen wie der dmexco oder auf Marketing-Foren, stets auf der Suche nach dem neuesten Trend. Seine Begeisterung über etwaige Marketingtools und Incentives kann er kaum zurückhalten, sodass er schon den ein oder andere Kollegen überredet hat, seinen Lieblingsincentive - den Fotoshootinggutschein – mit ihm einzulösen.