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Grundlagen des Recruitings

 

Modernes Recruiting bietet und verlangt mehr als eine neue Stelle

Auf der Suche nach Personal müssen Unternehmen neue Wege im Recruiting und Sourcing gehen. Fachkräftemangel und hoher Wettbewerbsdruck haben die Bedingungen für die Personalbeschaffung verschärft. Für eine erfolgreiche „Candidate Journey“ bis zur erfolgreichen Einstellung gilt es, Bewerber an jedem Touchpoint zum Unternehmen zu begeistern.

2023 genügt es längst nicht mehr, nur Stellenanzeigen in Jobbörsen zu schalten oder als Aussteller an ausgewählten Karrieremessen teilzunehmen. Während sich in der Vergangenheit schon einmal hunderte Bewerber auf eine ausgeschriebene Position meldeten, bleiben heute oft nur wenige übrig, die tatsächlich relevant sind. Für Personalverantwortliche ändern sich somit die Aufgaben: Sie müssen Vakanzen bei qualifizierten Kandidaten künftig aktiv promoten und ihr Unternehmen mit allen Mitteln des Employer Brandings und der modernen Kommunikation als attraktiven Arbeitgeber positionieren.

Das Bild zeigt Mitarbeiterinnen in einem Büro die sich gegenseitig Anerkennung schenken.
Das Bild zeigt Mitarbeiterinnen in einem Büro die sich gegenseitig Anerkennung schenken.

Definition: Was bedeutet Recruiting?

Das deutsche Personalmarketing hat die englischen Begriffe „Human Resources“ (kurz: HR) und „Recruiting“ bzw. „Recruitment“ längst für sich adaptiert. Einerseits als Konzession an die historische Entwicklung im Industriezeitalter, als englischsprachige Länder wesentliche HR-Trends setzten, andererseits wegen der Ausrichtung auf die globalen Märkte. „Human Resources“ beschreibt laut Duden „alle [einem Unternehmen] zur Verfügung stehenden menschlichen Leistungspotenziale“, „Recruiting“ wird definiert als „Suche nach bzw. Vermittlung von Arbeitskräften“.

Wer qualifizierte Mitarbeiter noch vor dem Wettbewerb finden und binden möchte, wird auch jenseits vertrauter Quellen suchen. Das schließt nicht nur überregionale Märkte ein, sondern auch branchenfremde Bereiche und bisher eher vernachlässigte oder weniger qualifizierte Zielgruppen und neue Interaktionsformen.

„Recruiting 4.0“, welches für digital geschützte Personalbeschaffung steht, gewinnt heutzutage immer mehr an Popularität. Der Ablauf einer Bewerbung findet über ein onlinegeschütztes System statt. Das moderne Recruiting steht für die Automatisierung der Kommunikation zwischen dem Bewerber und dem Recruiter während dem Bewerbungsprozess. Der Unterschied zum Klassischem liegt darin, dass in der heutigen Zeit sich die Unternehmen eher beim Bewerber bewerben. Dabei ist die Voraussetzung hierfür eine neue Strategie der Personalbeschaffung.

Das Ziel beim „Recruiting 4.0“ ist die

  • Vorselektion von Bewerbungseingängen
  • Erhöhung der Reichweite im Unternehmen
  • Beschleunigung des Personal Recruitings
  • Senkung der Kosten für die Beschaffung des Personals
Das Bild zeigt Mitarbeiterinnen in einem Büro die sich gegenseitig Anerkennung schenken.

Definition: Was bedeutet (Direct) Sourcing?

Sourcing bedeutet in der deutschen Übersetzung „Beschaffung“ und die ursprüngliche Verwendung im Unternehmensumfeld bezieht sich auf alle Aufgaben, Taktiken und Strategien rund um den Einkauf von Produktionsmitteln. Im Laufe der Zeit wurde diese Definition erweitert bzw. verallgemeinert auf alle Ressourcen, die ein Unternehmen zur Wertschöpfung benötigt. Im Zuge dessen wurde auch das Humankapital miteinbezogen, wodurch sich Begriffe wie Human Sourcing, HR Sourcing oder Personal Sourcing entwickelten.

Die Weiterentwicklung zum Direct Sourcing ist ein Trend der letzten Jahre und wird von Monat zu Monat von mehr Unternehmen genutzt. Hintergrund ist der zunehmende Kampf um Talente und Spezialisten mit Erfahrung. Unter Direct Sourcing werden Taktiken verstanden, welche Personaler anwenden um interessante Kandidaten direkt anzusprechen. Im Normalfall geht eine Recherche voraus, über welche der Recruiter einen potenziellen Kandidaten identifiziert – bspw. über XING oder LinkedIn. Im zweiten Schritt wird entweder ein bekannter Kontaktpunkt aus dem Netzwerk des Kandidaten aktiviert um den Dialog einzuleiten oder der Kandidat wird direkt vom Recruiter angesprochen.

Das Bild zeigt Mitarbeiterinnen in einem Büro die sich gegenseitig Anerkennung schenken.
Das Bild zeigt Mitarbeiterinnen in einem Büro die sich gegenseitig Anerkennung schenken.

Recruiting-Strategien sind 2023 digital ausgerichtet und effizient verzahnt

Das ubiquitäre Netz, Big Data und Digital Recruiting haben alles umgekrempelt. Noch setzen Personaler sehr verhalten die Chancen des digitalen Wandels in strategische Maßnahmen und Prozesse um. Sie erleben gerade einen vergleichbaren Umbruch wie im Handel: Ihre Herausforderung lautet Multichannel-Recruiting, wenn sie auf Augenhöhe mit Kandidaten bleiben möchten – angesichts schmaler Budgets oftmals eine große Herausforderung. Doch die digitalen Plattformen und neue Lösungen können das Bewerbermanagement auch erleichtern und effizienter gestalten.

Die digitale Präsenz auf den Plattformen ermöglicht nicht nur eine vorgefilterte Akquise und den Austausch ohne Medienbruch. Arbeitgeber können in den sozialen Netzwerken auch eigene Profilseiten betreiben, die mit ihrer Recruiting-Webseite sowie Ansprechpartnern in der Personalabteilung verlinkt sind. In branchenrelevanten Foren und Gruppen können sie zudem Beiträge publizieren, die das Interesse der Zielgruppe gezielt auf die Webseite lenken.

 

 

Blogger Relations setzen auch Trends im Recruiting

Überhaupt entdeckt und gelesen zu werden ist dabei eine Kunst. In einer inzwischen stark digitalisierten Bewerbungswelt sind alle Inhalte wesentlich, welche Kandidaten beeinflussen können – wie zum Beispiel das Arbeitgeber-Image stetig zu fördern und das Suchmaschinen-Ranking zu optimieren. Oftmals bieten Recruiting Webseiten Blogs mit entsprechenden Content-Strategien an oder es werden passende externe Blogs als Multiplikatoren verlinkt, um einen Mehrwert zum Unternehmen zu bieten.

Informative und unterhaltsame Beiträge können nicht nur neue Türen öffnen, sie stärken auch die Beziehung der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber. Oft sind Mitarbeiter sogar bereit aktiv mitzubloggen und können diese Beiträge wiederum in den sozialen Medien und bei Jobbörsen weiterverlinken. Jobinteressenten können solch einem Blog unverbindlich folgen und aktuelle News für ihre Bewerbungsstrategie nutzen.

Alle Maßnahmen im Recruiting auf das Kandidatenerlebnis fokussieren

Vergleichbar der „Customer Experience“ geht es im Recruiting nicht mehr vordergründig um die Kommunikation einer Vakanz, viel mehr um ein einzigartiges Kandidatenerlebnis an allen möglichen Touchpoints zu einer Organisation. Entsprechend sollten sich die Marketing-Aktivitäten auf die Qualität dieser Beziehung konzentrieren. Strategien und Maßnahmen können beispielsweise an folgenden sechs Punkten ansetzen:

1. Employer Branding: Welche Schlüsselwerte machen ein Unternehmen authentisch, attraktiv und zukunftsfähig? Was unterscheidet ein Unternehmen von seiner Konkurrenz? Welche Belege gibt es bzw. braucht es, um die Employer Brand glaubwürdig zu positionieren?

2. Inhalte: Was sollte über das Unternehmen und seine Kultur berichtet werden? Wer kommuniziert mit welchen Zielen und in welcher Tonart an welchen Touchpoints? Als vertrauensvolle Botschafter können hier beispielsweise künftige Kollegen, Vorgesetzte oder HR-Repräsentanten authentische Eindrücke vermitteln.

3. Transparenz: Welche Chancen erwarten neue Kollegen? Wie gestaltet sich das soziale Miteinander? Erklärvideos, Bildreportagen, Livestreams und weitere digitale Stilmittel stehen zur Verfügung, um Menschen, Aufgaben und Arbeitsplätze merkfähig online vorzustellen.

4. Mehrwerte: Welche Dienstleistungen und Zusatzangebote unterscheiden das Unternehmen von anderen? Besonders die werteorientierte junge Arbeitnehmergeneration wünscht sich Angebote jenseits des Gehalts, die sie motivieren und inspirieren und länger an ihr Wunschunternehmen binden könnten.

5. Umsetzung: Schnelles Feedback und nachhaltiges Fullfilment sind ebenfalls ein Gütezeichen für Beziehungen. Automatisierte Prozesse können das Recruiting hier für beide Seiten effizient gestalten. Vakanzen werden automatisiert gepostet. Aus digitalen Profilen und Unterlagen filtern Analyse-Tools erste Vorauswahlen. Online-Assessments und Interviews via Webcam liefern weitere Qualifizierungsmerkmale – das reduziert Reisekosten, justiert die Ergebnisqualität und ermöglicht schnelleres Onboarding.

6. Qualitätssicherung: Maßnahmen und Performance sollten regelmäßig überprüft werden. Wurden der richtige Kanal und ein angemessener Aufwand gewählt? Wurden Positionen pünktlich und qualifiziert besetzt? Indem der Recruiting-Prozess so permanent im Lernmodus bleibt, kann er sich Trends und Entwicklungen flexibel anpassen.

 

 

Instrumente des Recruitings 4.0

Videobewerbung: Bei der Generation Y (1981-1996) werden die klassischen Recruiting-Verfahren, wie E-Mailbewerbung, verschiedenste Bewerbungsportale oder über die Homepage des Unternehmens nach wie vor bevorzugt genutzt. Hingegen setzt man bei der Generation Z (1997-2012), welche mit Smartphone und Social-Media wie Facebook, Instagram und YouTube aufgewachsen sind, zusätzlich den Fokus auf Videobewerbungen. Das Unternehmen Daimler TSS hat die „15-Sekunden-Bewerbung“ per Video lanciert. „Ohne Schlips und Kragen. Kamera an und sag uns in 15 Sekunden, was dich ausmacht. Deinen Lebenslauf kannst du zu Hause lassen“, so heißt es auf der Website.

Mobile Recruiting: Um Kandidaten aus den Generationen Y und Z rekrutieren zu können, sind 75 Prozent der deutschen Großunternehmen der Meinung, dass das Mobile Recruiting-Angebot ausgeweitet werden muss. Die One-Click-Bewerbung ist der momentane Trend bei einer neuen Jobsuche. Sie erfolgt durch nur einem Klick, in dem alle relevanten Informationen und das Profil des Bewerbers aus einer Lebenslauf-Datenbank importiert wird. Die Vorteile dabei sind die Flexibilität und die einfachen Bewerbungsprozesse verknüpft mit einer individuellen Ansprache des Bewerbers. Mobile Recruiting bietet zusätzlich die Steigerung der Aufmerksamkeit und Bindung der potenziellen Kandidaten durch Videos oder Fotos.

Recruiting Games: Die spielerisch aufgebauten Recruiting Games testen die Fähigkeiten wie die Reaktionsschnelligkeit, Technikaffinität und vernetztes Denken. Videospiele bieten unter anderem die Möglichkeit, dass die Bewerber während dem Test richtig priorisieren und unter Zeitdruck einen kühlen Kopf be­wahren können. Falls die für das Unternehmen geeigneten Auswahlkriterien im Test erfüllt werden, wird daraus eine hohe Qualität von Bewerbern resultiert.

Das Bild zeigt Mitarbeiterinnen in einem Büro die sich gegenseitig Anerkennung schenken.
Das Bild zeigt Mitarbeiterinnen in einem Büro die sich gegenseitig Anerkennung schenken.

Was wird aus Recruiting-Events und anderen Klassikern?

Nach wie vor bleibt jedoch der beiderseitig persönliche Eindruck die entscheidende Instanz. Deshalb behalten auch Karrieremessen, Fachkongresse, Hochschulmarketing und Jobinterviews neben allen digitalen Aktivitäten ihre Bedeutsamkeit, damit Personaler künftige Leistungsträger persönlich kennen lernen und mit ihnen verbindlich netzwerken können.

Doch auch solche Events haben eine digitale Beschleunigung und Effizienz erfahren. Einladungen und Tickets werden über Business-Netzwerke und Blogs angeboten, Termine für Gespräche gleich online vereinbart. Auf den Veranstaltungen sind Smartphones und Tablets mit Apps im Einsatz. Einerseits, um das Unternehmen innovativ zu präsentieren und andererseits, um HR und Kandidaten zu vernetzen und gegebenenfalls schon vor Ort Unterlagen auszutauschen.

Ziel moderner Recruiting-Strategien sollte sein, Jobsuchende auf ihrer Reise zur Entscheidung bestmöglich zu begeistern und ihre Wünsche und Ansprüche an Information und Interaktion umfassend zu erfüllen. Dafür hält der digitale Wandel innovative Lösungen bereit. Positive Kontakterlebnisse entscheiden schließlich maßgeblich darüber mit, ob Bewerber und Arbeitgeber harmonieren.

 

 

Weiterführende Inhalte:

Lösung Recruiting für die Praxis

Neben der aktiven Direktansprache (sog. Active Sourcing) ist die Nutzung von Mitarbeitern als Botschaftern für das Unternehmen ein großer Trend bei Personalentscheidern. Um die Vorteile eines solchen Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programms in der Rekrutierung zu nutzen, sind die passenden Anreize sehr entscheidend. Außerdem sollte das Ganze mit einem System begleitet werden, das dem Empfehler volle Transparenz bzgl. seiner Empfehlung ermöglicht.

Mit der Einführung eines Mitarbeiterportals eröffnen Sie sich und Ihren Mitarbeitern eine große Bandbreite an Möglichkeiten. Im individuellen Firmendesign ist die Lösung sowohl eine perfekte Ergänzung Ihrer Employer Branding Strategie nach innen und außen, als auch ein Differenzierungsmerkmal im Kampf um neue Talente.

Hier gehts zum Multi Flex-Ben Portal 

 

 

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AutorIn:

Anna Becker

Anna Becker ist Treiber der Innovation im HR Bereich von BONAGO – seit ihrem Einstieg ist sie dafür bekannt, die neuesten Entwicklungen im Personalbereich vorzustellen und zu etablieren. Mittlerweile gilt sie als Expertin für Mitarbeiterbindung, Mitarbeiterbelohnung und Social Recognition. Anna Beckers favorisierte Maßnahme zur Mitarbeiterbindung ist die MitarbeiterCARD, weshalb sie ihre neuen Erkenntnisse und Ideen zur Verbesserung stets an die Kollegen weitergibt. Ihr Wissen verbreitet sie nicht nur auf dem BONAGO-Blog, Events wie die Zukunft Personal und Business Netzwerke sind ihre zweite Heimat.